Einrollen de luxe

Dafür, dass wir alle echte Rookies sind und das unser erster Alpencross, haben wir eigentlich ganz gut geschlafen. Trotzdem sind wir früh wach – und schaffen es tatsächlich, relativ pünktlich um 8.30 Uhr auf dem Rad zu sitzen.

Kurzer Zwischenstopp beim Bäcker – irgendwie kriegt jeder von uns noch zwei belegte Brötchen in seinen sieben- bis achteinhalb Kilo schweren Rucksack gequetscht. Dann los – endlich beginnt er RICHTIG, unser Alpencross. Die ersten 25 KM bis Ehrwald rollen immer munter an der Bundesstraße entlang, sanfte Steigung, weniger sanfte Geräuschkulisse der Autos. Wir sind trotzdem happy, dass wir uns erstmal in Ruhe einrollen und vor allem an das ungewohnt schwere Gepäck gewöhnen können. In Ehrwald stehen wir einen Moment ehrfürchtig vor der Zugspitze – dann geht es weiter und endlich ins Gelände. Auf Schotter bewältigen wir den ersten langen Anstieg hoch zum Fernpass. Von dort geht es nach einem kurzen Downhill und Querung der Fernpass-Straße für die Autos einen traumhaften Trail hinab zum Schloss Fernstein. Kurze Rast an einer Wasserstelle, und irgendwie fliegen wir nur so weiter, bis Markus meint, ob wir nicht mal irgendwo einkehren wollen, sonst wären wir ja viel zu früh an unserem Etappenziel in Zams. Also gibt es ein Radler in einer netten Hütte am Wegesrand – und sobald wir dann wieder auf den Rädern sitzen, erwischt uns ein Schauer, den wir unter dem Vordach eines Baumarkts aussitzen, weil wir zu faul sind, für die letzten Kilometer unser Regenzeug auszupacken. Diese letzten Kilometer erweisen sich dann als ziemlich öde – 20 KM durchs Inntal, immer in Hörweite zur Autobahn. Trotzdem kommen wir ausgesprochen zufrieden in Zams an – das war Einrollen de luxe und die Chance, Bike-Eistellungen, Wasser- und Versorgungsstrategie auszutesten – und festzustellen, dass der Hintern das Mehrgewicht durch die Rucksäcke DEUTLICH merkt. Mal sehen, wie es sich morgen anfühlt!